Wahl zwischen Qualität und Zensur?
17.03.2025
Auf den Social-Media-Plattformen Instagram und Facebook soll es grundlegende Veränderungen geben: keine Faktenchecks mehr und weniger Einschränkungen bei den Themen Migration und Geschlecht. Öffnet das jetzt die Tür für Fake News und Desinformation?
Inhalte auf Facebook und Instagram sollen in den USA nicht mehr von professionellen Faktencheckern auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden. Und in der Moderation von Inhalten sollen Beschränkungen wegfallen. Das hat der Chef des Meta-Konzerns, Mark Zuckerberg, angekündigt.
Beobachter bewerten die Veränderungen als höchst besorgniserregend. Warum sind sie von Zuckerbergs Ankündigung alarmiert?
Die Ankündigung von Mark Zuckerberg mit dem Ende des von seinem Unternehmen durchgeführten „Faktenchecks“ kann durchaus mit einer vorauseilenden Verneigung des weltweit grassierenden “Trumpismus” bewertet werden. Bei dieser Prüfung von „Fakten“ ging es schon bislang um einen Gesinnungscheck. Ob es die Themen Migration, Klima, Energie, Soziales, Gender-Wahnsinn betrifft - es ist auffällig oft der Fall.
Was genau plant der Meta-Konzern?
Der Internetkonzern Meta, der etwa die Social-Media-Dienste Facebook und Instagram anbietet, hat zwei Monate nach der US-Präsidentschaftswahl eine drastische Kehrtwende angekündigt: Das Faktencheck-Programm in den USA solle beendet und Beschränkungen von Beiträgen bei den Themen Einwanderung und Gender abgeschafft werden, um die „freie Meinungsäußerung wiederherzustellen“, erklärte Meta-Chef Mark Zuckerberg.
In das 2016 von Meta eingeführte Faktencheck-System „Third-Party Fact-Checking Program“ waren unabhängige Organisationen in zahlreichen Ländern eingebunden: in Deutschland etwa die Nachrichtenagenturen dpa und AFP sowie das Rechercheprojekt Correctiv. Sie können weiterarbeiten, weil sich die Neuerungen zunächst nur auf die USA beziehen. Bei der Einführung des Faktencheck-Programms argumentierte Zuckerberg noch, Fake News sollten keinen Einfluss auf Wahlen und Meinungsbildung haben.
Über die Qualität von Elon Musks Medienkanal X zu sprechen, ist den Aufwand nicht wert. Ohne auf seine Einordnungen zum deutschen Wahlkampf und AfD-Wahlempfehlungen aus transatlantischer Ferne und politischer Unwissenheit eingehen zu wollen. Die von Elon Musk frenetisch gefeierte Freiheit auf X vergisst, dass es auch die Freiheit der Anderen gibt.
Doch die milliardenschweren amerikanischen Medienkonzerne mit weltweiter Reichweite üben sich schon zum Amtsantritt von Donald Trump, den demokratisch gewählten nächsten Präsidenten der USA und gleichzeitig rechtskräftig verurteilten Straftäter, mit einem unterwürfigen Kotau.
Für den auf faktenbasierten Qualitäts-Journalismus setzenden Medienkonsumenten empfiehlt es sich – nicht nur in Deutschland - genau zu beurteilen, wer hinter der jeweiligen Medienplattform steht und ob freier Journalismus auch mit schwierigen Sachthemen möglich gemacht wird. Freie Medien bedeuten: Offensive und faire Kontrolle der Mächtigen. Um das geht es!
Herzlichst,
Ihr Prof. Ing. Karl Malik
Karl.Malik@premedianewsletter.de
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